Parodontologie

Eine Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates.

Was sind die Ursachen einer Parodontitis?

Die Ursachen dieser Entzündung sind Stoffwechselprodukte von Bakterien die sich in weichen oder mineralisierten Belägen auf der Zahnoberfläche und den Zahnfleischtaschen befinden. Diese Stoffwechselprodukte der Bakterien lösen eine chronische Entzündungsreaktion aus, welche zum Abbau des gesamten Zahnbettes (Zahnfleisch, Faserapparat und Knochen) führen kann.

Ausprägung und Verlauf der Parodontitis richten sich zum einen nach der Menge sowie der Art der vorhandenen Bakterien, aber auch individuellen Faktoren wie der Abwehrlage des Körpers und Risikofaktoren (Bsp.: Rauchen, Stress)

Wie behandelt man eine Parodontitis?

Eine bestehende Parodontitis kann nur durch eine systematische Behandlung zum Stillstand gebracht werden. Die Grundlage bildet die vollständige Entfernung der verursachenden bakteriellen Beläge auf den Zahn- und Zahnwurzeloberflächen. Die Behandlung erfolgt in mehreren Schritten und es muss mit einer Behandlungsdauer von mehreren Monaten gerechnet werden.

Ablauf einer Parodontitsbehandlung

Wurde bei Ihnen eine Parodontitis festgestellt erfolgt Untersuchung des Zahnhalteapparates. Hierbei werden die Tiefen der Zahnfleischtaschen vermessen. Im Anschluss daran werden alle Beläge bis zum Zahnfleischsaum in einer professionellen Zahnreinigung (PZR) entfernt. In dieser Sitzung erhalten sie detaillierte individuelle Informationen und Tipps für die Optimierung ihrer täglichen Mundhygiene, die welche für den Therapieerfolg von großer Bedeutung ist. Die Anzahl der Termine für diesen Therapieschritt (Vorbehandlung) richtet sich nach der Ausgangssituation und ist eine unabdingbare Voraussetzung für die nachfolgende Reinigung der Zahnfleischtaschen, da es sonst zu einer Reinfektion und Neubesiedlung der gereinigten Taschen kommen kann. Des Weiteren ist eine Genehmigung der Weiterbehandlung durch die gesetzlichen Krankenkasse ohne diese Vorbehandlung nicht gewährleistet.

Nach Abschluss der Voruntersuchungen wird anhand einer erneuten Untersuchung nochmals der Entzündungsgrad des Zahnbetts überprüft. Zähne die weiterhin Anzeichen einer Parodontitis (vertiefte Zahnfleischtaschen, oder Blutungen) aufweisen werden dokumentiert. Diese Untersuchung ist bildet dann die Grundlage für den „Antrag auf Behandlung einer Parodontitis“ den wir der Krankenkasse zusenden.

Nach der Genehmigung des Antrags durch Ihre Krankenkasse, erfolgt die Reinigung der infizierten Zahnfleischtaschen. Dies wird in der Regel in 1-2 Sitzungen vorgenommen. Die Anzahl der Termine richtet sich hierbei nach dem Schweregrad der Erkrankung und ihren individuellen Wünschen. Die Behandlung erfolgt unter Lokalanästhesie. In besonderen Fällen kann eine Kombination aus mechanischer Reinigung und der Gabe eines Antibiotikums notwendig.

Nach ca. 8 Wochen wird nach erfolgter Parodontitisbehandlung nochmals ein Befund erhoben und das Therapieergebnis überprüft. Sollten die Bisherigen Maßnahmen nicht für eine ausreichende Reduktion der Entzündung gesorgt haben werden in dieser Sitzung weitere Therapiemöglichkeiten mit Ihnen erörtern.

Wie geht es nach der systematischen Parodontitistherapie weiter?

Der langfristige Erfolg der Parodontitistherapie hängt entscheidend von Ihrer Mitarbeit ab. Eine gute häusliche Mundhygiene sowie eine regelmäßige zahnärztliche Betreuung sind unverzichtbar. Deswegen möchten wir Sie in ein Nachsorgeprogramm integrieren. Die Häufigkeit der Nachsorgetermine richtet sich hierbei nach dem Schweregrad Ihrer Erkrankung und den individuellen Risikofaktoren. Im Rahmen dieser Nachsorgetermine werden die Zähne und das Zahnfleisch kontrolliert und professionell gereinigt.

Für weitere Fragen stehen wir ihnen gern in einem persönlichen Gespräch zur Verfügung.